Page 35 - EMF–Elektromagnetische Felder
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 Umgang mit aufregender neuer Technologie das Gefahrenpotenzial nüchtern bewerten.
Wir müssen die Dinge selbst in die Hand nehmen und uns selbst vor der Belastung schützen. Wir müssen zu informierten Verbrauchern werden und gegenüber den Politikern für unsere Gesundheit und die Gesundheit unseres Planeten eintreten.
Mit der Mikrowelle ziehen EMF massiv bei uns zu Hause ein
Mikrowellentechnologie war eine weitere Innovation, die den Einfluss, den elektromagnetische Felder auf unseren Alltag haben, noch einmal deutlich ausweiten sollte. Dass es Mikrowellen geben müsse, postulierte erstmals 1864 der Physiker James Clerk Maxwell, und ihre erste praktische Anwendung fanden sie beim Radar. 1935 entwickelte der britische Physiker Sir Robert Watson-Watt das erste Radargerät, das dann im Zweiten Weltkrieg weite militärische Verbreitung fand.
Radar ist eine Abkürzung, die für »radio detecting and ranging« steht (»Ortung und Abstandsmessung per Funk«). Die Radarfrequenzen liegen im Mikrowellenbereich des elektromagnetischen Spektrums. Einige Radargeräte operieren in derselben Frequenzspanne wie das Mobiltelefon (800–900 Megahertz), andere arbeiten mit höheren Frequenzen von etwa 2000 Megahertz (oder 2 Gigahertz).
1945 stellte der Ingenieur Percy Spencer fest, dass, nachdem er in der Nähe eines Geräts namens Magnetron gestanden hatte, der Erdnussriegel in seiner Tasche geschmolzen war. Durch puren Zufall hatte Spencer entdeckt, dass man mit Mikrowellen Lebensmittel aufheizen kann. Der Mikrowellenherd sollte sich zu einem der weltweit beliebtesten Haushaltsgeräte entwickeln.
Spencer wies nach, dass ein Hochfrequenz-Radar von etwa 2,45 Gigahertz (also jener Frequenz, die heute viele Schnurlostelefone, Handys und WLAN-Geräte nutzen) imstande war, Popcorn herzustellen und Eier zu kochen. Spencer und sein Arbeitgeber Raytheon waren sich einig: Er hatte




























































































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