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gegen DEGUSSA (damals einer der größten Amalgamhersteller) geführt:
„(...) Vor wenigen Jahren wurde das Problem noch unter dem Begriff der käuflichen Wissenschaft gehandelt. Mittlerweile ist man deutlicher geworden und spricht von Wissenschaftskriminalität. Zahlreiche Sachverständige begutachten einfach falsch. Sie irren nicht, sie lügen. Und sie lügen mit Kalkül, immer zugunsten des am Verfahren beteiligten wirtschaftlich Mächtigeren, des Unternehmens, des Konzerns, der Hersteller. Was die Sachverständigen da tun, ist kein Freundschaftsdienst, sondern Teil des Geschäfts: Unwahrheit gegen Cash. (...) Die Heimstätten unserer Sachverständigen hängen am Tropf der Konzerne. Deren Unterhaltsleistungen erfolgen ganz und gar unspektakulär und unverfänglich in Form von Forschungs- und Gutachtenaufträgen bis hin und wieder auch als Spende oder Doktorandenstipendium. Dafür dürfen die Unternehmen sich etwas wünschen: günstige Expertisen (...)”
Vermutlich trauen sich die meisten Wissenschaftler und Politiker deshalb nicht, mobilfunkkritisch zu sein. Sie fürchten um ihre Karriere oder ihren Lebensstandard. Denn kritischen Wissenschaftlern sollen die Fördergelder gekürzt (wie zum Beispiel Prof. Manfred Spitzer) oder sie sollen entlassen worden sein (wie Prof. Olle Johannson vom Karolinska Institut in Schweden) oder aber sie verpflichten sich, brisante Ergebnisse nicht zu veröffentlichen. Dies erinnert mich an die Methoden anderer Industriezweige, wie die Tabak- und Asbestindustrie – diese haben das Verbot ihrer Produkte mithilfe der käuflichen Wissenschaft oder von Politikern um Jahrzehnte verzögert und verursachten Millionen Geschädigte und Tote.
Deutschland war und ist bei Tabak-Weltmeister. Dies erkannte man nicht nur an dem damaligen Chef des Bundesgesundheitsamtes (das Amt wurde nach dem Blutprodukteskandal in BFR, BfArM und Robert Koch-Institut aufgeteilt), Dr. Karl Überla. Er soll 1,2 Millionen DM von der Tabakindustrie erhalten haben, einer meiner Universitätslehrer immerhin die Hälfte.