Page 66 - 5G-Die-geheime-Gefahr
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 Anhand halbstündlicher Blutproben konnte er nachweisen, dass die nächtliche Produktion des Hormons unterdrückt wurde. Er bestrahlte außerdem Zebrafinken mit einer Leistungsflussdichte weit unterhalb (!) des Grenzwerts für Handys. Normalerweise ändern Zellen von Zebrafinken, die Licht, Farben oder Bewegung wahrnehmen, die Frequenz ihrer Nervenimpulse um bis zu zehn Prozent. Dagegen reagierten die Nervenzellen der bestrahlten Zebrafinken völlig unerwartet mit einer Abweichung um 60 Prozent.
Bei den Versuchen seien etwa ein Dutzend Mal fünf Mitarbeiter der Telekom anwesend gewesen. „Die haben das alles verfolgt“, berichtet Semm, „von der Präparation des Tieres bis zum Ergebnis. Irgendwann haben sie gesagt: 'gut'. Die Ergebnisse waren deutlich und reproduzierbar. Der Streit ging los, als ein Herr Kühn von der Forschungsgemeinschaft Funk sagte: 'Die Ergebnisse sind okay. Aber die Studie publizieren, das möchten wir nicht.' Kühn berief sich dabei auf meinen Arbeitsvertrag. Danach erhielt ich Abmahnungen und bald darauf die Kündigung und Hausverbot bei der Forschungsgemeinschaft Funk.“
Melatonin ist ein Hormon, das das Wachstum bestimmter Tumore hemmt. Seine Reduktion kann das Risiko von Brust-, Gebärmutter- und Prostatatumoren fördern. Es besitzt außerdem Einfluss auf den Schlaf. Eine Veränderung des Melatonin-haushalts kann Depressionen zur Folge haben, es wirkt zudem auf den Blutdruck oder das Immunsystem. Studien, die zeigen, dass die Melatoninproduktion durch Mobilfunk gehemmt wird, sind deshalb brisant.
Um weitere Studienergebnisse, die die gesundheitsgefährdende Wirkung von Mobilfunk zeigen, soll es nun im Folgenden gehen.































































































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