Page 81 - EMF–Elektromagnetische Felder

der unabhängig finanzierten Studien stellten schädliche Auswirkungen fest, bei den von der Branche finanzierten Studien hingegen waren es nur 28 Prozent. 16 Diese bahnbrechende Erkenntnis brachte andere dazu, sich ausführlicher mit der Beziehung zwischen Finanzierung und Ergebnissen auseinanderzusetzen.
2008 nahmen sich Schweizer Forscher um Dr. Anke Huss 59 Studien vor, bei denen es um die biologischen Folgen einer Belastung mit Mobilfunkstrahlen ging. Ihr Ergebnis war, dass 82 Prozent der vom Staat und anderen unabhängigen Einrichtungen finanzierten Studien negative Auswirkungen feststellten, bei den von der Branche finanziell unterstützten Arbeiten dagegen waren es nur 33 Prozent. 17
In einer Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2009 wurden 55 Studien untersucht, bei denen die Aktivität des menschlichen Gehirns in Anwesenheit und in Abwesenheit von Mobilfunkfeldern verglichen wurde. 37 der Studien kamen zu dem Schluss, dass sich EMF auf die Gehirnfunktion auswirkten, 18 stellten keinerlei Veränderungen fest.
Auffällig hier war, dass die Wirtschaft stolze 87 Prozent dieser Studien finanziert hatte. Das spricht dafür, dass die Mobilfunkfirmen die Zahl der Studien erhöhen wollte, um behaupten zu können, es gebe in der Wissenschaft keinen Konsens. 18
Fragwürdig angelegte Studien finanzieren
Nicht nur unterschiedliche Erkenntnisse stellen ein Problem dar, wenn die Wirtschaft Studien finanziert, oft ist allein schon die Anlage der Studie fragwürdig. Bei jeder wissenschaftlichen Untersuchung gibt es zahlreiche Variablen, insofern ist es unabdingbar, dass die Forscher ihre Experimente so anlegen, dass die Ergebnisse nicht aus Unachtsamkeit verzerrt werden. Doch genau das ist bei Forschungsarbeiten, die von der Wirtschaft finanziert werden, für gewöhnlich nicht der Fall.
Forscher der Universität von Kalifornien in Berkeley erstellten 2010 eine Übersichtsarbeit zu 23 Studien, bei denen es um die Nutzung von Mobiltelefonen und das Risiko ging, an Tumoren zu erkranken. Dabei