Page 168 - EMF–Elektromagnetische Felder
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Zum heutigen Zeitpunkt mangelt es elektromagnetischer Hypersensibilität in den Vereinigten Staaten noch an jedweder rechtlichen Grundlage. 2018 beispielsweise verklagte eine Familie im Bundesstaat Massachusetts die Grundschule ihres Sohns. Diese hatte ein neues WLAN- System eingeführt, woraufhin das Kind Symptome einer elektromagnetischen Hypersensibilität entwickelte. Anders als in Australien und Frankreich wurde der Familie keinerlei Entschädigung zugestanden, ein Bezirksgericht wies die Klage ab. 104
Einen Vorteil, wenn man es denn so nennen möchte, haben Menschen mit elektromagnetischer Hypersensibilität allerdings: Weil elektromagnetische Strahlung bei ihnen spürbares Unbehagen auslöst, sind sie stark motiviert, von sich aus Maßnahmen zu ergreifen, die ihnen helfen, elektromagnetischen Feldern zu entgehen. Alle anderen machen weiter wie bislang, während die biologischen Schäden zunehmen. Doch ist es egal, ob Sie etwas spüren oder nicht: Die Schäden treten auf.
Unfruchtbarkeit
Schätzungen zufolge gibt es weltweit mindestens 48 Millionen Paare, die zeugungsunfähig sind. 105 Das entspricht etwa 7 Prozent aller Männer und Frauen.106 BeiPaaren,dieProblemehaben,einKindzuzeugen,liegendie Probleme in geschätzten 40 Prozent der Fälle beim Mann, die restlichen 60 Prozent sind auf eine eingeschränkte Fruchtbarkeit der Frau zurückzuführen. 107
Bei Männern nehmen die Faktoren zu, die zu einer Einschränkung der Zeugungsfähigkeit beitragen. Dabei sind an erster Stelle eine geringere Spermienzahl, eine reduzierte Spermienmotilität und eine Zunahme fehlgebildeter Spermien zu nennen. Wahrscheinlich liegt dies daran, dass die Genitalien eines Mannes eine sehr hohe Dichte spannungsgesteuerter Calciumkanäle aufweisen und Männer dazu neigen, ihre Mobiltelefone am Gürtel oder in der Hose mit sich zu tragen, also in unmittelbarer Nähe ihrer Genitalien. Das ist ein Doppelschlag in Sachen Strahlenbelastung.