Page 152 - EMF–Elektromagnetische Felder

die aktuelle wissenschaftliche Beweislage für eine Verbindung zu elektromagnetischer Strahlung solider als bei anderen.
Hirntumore
Die möglicherweise überzeugendsten Beweise für eine Verbindung von elektromagnetischer Strahlung und Krebs gibt es im Fall von Hirntumoren. Ich möchte an dieser Stelle nur einige der zahlreichen Studien herauspicken, die eine entsprechende Verbindung belegen. 29 , 30 , 31 , 32 , 33 , 34 Möchten Sie sich ausführlicher damit befassen, greifen Sie bitte auf den BioInitiative Report zu, den ich Ihnen in Kapitel 4 vorgestellt habe. Dort finden Sie in vier PDFs Hunderte von Studien, die sich mit der Nutzung von Mobiltelefonen und einer Zunahme von Hirntumoren befassen. 35
Die bösartigen Tumore, die am ehesten mit EMF-Belastung in Verbindung gebracht werden, heißen Gliome. Sie bilden sich in dem klebstoffartigen Gewebe im Gehirn, das die Neuronen unterstützt. Es handelt sich um eine seltene und hochgradig aggressive Form von Gehirntumor. Ähnlich wie bei durch Rauchen verursachtem Lungenkrebs weisen auch Gliome beim Menschen eine lange Latenzzeit auf – über 20 Jahre 36 –, insofern fällt es oft schwer, ihr Entstehen auf die Nutzung von Mobiltelefonen zurückzuführen. Erst seit Kurzem weisen epidemiologische Studien eine entsprechende Verbindung nach.
Gliome sind eine vergleichsweise seltene Erkrankung, sie machen nur etwas mehr als ein Prozent aller Krebsarten aus, 37 aber in den vergangenen Jahren haben einige prominente Fälle für Schlagzeilen gesorgt. So sind die amerikanischen Senatoren John McCain und Ted Kennedy beide an Glioblastomen gestorben. Diese Art Tumor ist nur schwer zu entdecken, und zum Zeitpunkt der Diagnosestellung leben die meisten Patienten nur noch etwa ein Jahr.
Die Krebserkrankung dieser beiden Männer brachten nur wenige Menschen in Verbindung damit, dass sie Mobiltelefone genutzt hatten, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie zu der Erkrankung beigetragen haben, ist