Page 147 - EMF–Elektromagnetische Felder
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 Störung der Blut-Hirn-Schranke
Unter den Schäden, die die Strahlung von Mobiltelefonen anrichten kann, zählen die Gehirnschäden zu den beunruhigendsten Gefahren.
Die Blut-Hirn-Schranke bildet einen Schutzschild um unser Gehirn. Die Barriere besteht aus Zellen, die so eng miteinander verschränkt sind, dass nichts aus den Blutgefäßen entweichen und ins Gehirn eindringen kann. Entdeckt wurde die Blut-Hirn-Schranke Ende des 19. Jahrhunderts vom deutschen Bakteriologen Paul Ehrlich.
Aufgabe der Blut-Hirn-Schranke ist es, das Gehirn vor allen möglichen Giftstoffen zu schützen, die im Blutkreislauf enthalten sein könnten; dabei kann es sich um Alkohol, Umweltgifte, Viren oder Bakterien handeln. Außerdem dient die Schranke dazu, ausgewählte Nährstoffe und Neurotransmitter hereinzulassen, damit das Gehirn erhält, was es für ein ordnungsgemäßes Funktionieren benötigt. Und schließlich soll die Barriere für gleichmäßigen Druck im Gehirn sorgen, damit Sie keinen Gehirnschlag erleiden.
EMF und die Peroxinitrit-Produktion erhöhen den oxidativen Stress und können dazu führen, dass die Blut-Hirn-Schranke durchlässiger wird. Wird die Blut-Hirn-Schranke auf diese Weise in Mitleidenschaft gezogen, kann das zu einer ganzen Reihe Probleme führen, von Krebs angefangen bis hin zu neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer. 13
Während Allean Frey in den 1960er- und 1970er-Jahren für das US- Militär die körperlichen Folgen einer Belastung mit Radarstrahlen untersuchte, gelang es ihm erstmals, eine solche Verbindung zwischen EMF-Belastung und der Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke nachzuweisen.
In den folgenden Jahrzehnten befasste sich der schwedische Neurowissenschaftler Leif Salford in mehreren Studien mit den Folgen, die Mikrowellenstrahlung für die Blut-Hirn-Schranke von Ratten hat. Für eine 1994 veröffentlichte Studie setzte Salfords Team Ratten 2 Stunden lang kontinuierlich und in gepulsten Signalen 915 Megahertz aus. Eine Stunde später tötete man die Ratten und untersuchte ihr Gehirn. Im Gehirn von 56 der 184 Ratten, die an dem Experiment beteiligt waren, fanden sich noch




























































































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