Page 124 - EMF–Elektromagnetische Felder
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 Wahrscheinlich ist das der Grund dafür, dass in den vergangenen 2 Jahrzehnten neuropsychiatrische Krankheiten (beispielsweise Angstzustände, Depressionen, Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätsstörungen [ADHS] und Autismus) und neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer explosionsartig zugenommen haben, während gleichzeitig die Fruchtbarkeitsraten deutlich zurückgingen. Wie ich in diesem Kapitel darlegen werde, sind für Kinder die Risiken bei einer Belastung mit EMF-Strahlung noch größer, als sie es für Erwachsene sind. Zunächst einmal müssen Sie allerdings verstehen, dass Menschen nicht die einzigen Lebewesen sind, auf die sich elektromagnetische Strahlung negativ auswirkt.
Alle Lebewesen sind für EMF-Strahlung anfällig
Der Mensch existiert innerhalb eines größeren Ökosystems mit anderen lebenden Wesen. So, wie sich EMF auf die menschliche Biologie auswirken, ist es auch bei sämtlichen anderen Lebensformen. Elektromagnetische Felder beeinflussen die Funktion von Zellmembranen und können zu Fehlfunktionen der DNA führen. Sie können sich auf alles auswirken, was über eine DNA verfügt. Dazu zählen ganz genauso auch Pflanzen, Tiere – bis hin zum kleinsten Insekt – und sogar Mikroben.
Forscher sind in mindestens zwei großen Review-Studien der Frage nachgegangen, wie sich elektromagnetische Strahlung biologisch und ökologisch auf sämtliche Lebensformen auswirkt. Die eine Studie wurde 2012 in Biology and Medicine veröffentlicht und untersuchte nahezu 1000 wissenschaftliche Abhandlungen über Vögel, Bienen, Pflanzen, Tiere und Menschen. Negative Auswirkungen stellten die Autoren in 593 Studien fest, nur 180 ergaben keine Auswirkungen, 196 waren nicht eindeutig. 44
Eine 2013 durchgeführte Übersichtsarbeit mit 113 Studien kam zu dem Ergebnis, dass 65 Prozent dieser Studien signifikante negative Folgen elektromagnetischer Felder registrierten, bei hoher Dosis ebenso wie bei niedriger. 50 Prozent der Studien ergaben schädliche Auswirkungen auf Tiere, 75 Prozent negative Einflüsse auf Pflanzen. Am stärksten war der






























































































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