Page 116 - EMF–Elektromagnetische Felder
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Stickstoffmonoxid, ein weiteres nützliches freies Radikal mit dunklem Geheimnis
Nur sehr wenige Moleküle können mithalten, wenn es um die Auswirkungen geht, die das 1980 entdeckte Stickstoffmonoxid auf die Biologie hatte. 31 Als die Wissenschaftler endlich anfingen, die Biologie des Stickstoffmonoxids zu verstehen, rüttelten die gewonnenen Erkenntnisse am Fundament der biologischen Lehre.
1992 kürte Science, eines der renommiertesten Wissenschaftsmagazine der Welt, Stickstoffmonoxid zum »Molekül des Jahres«. 6 Jahre später, 1998, wurden drei Wissenschaftler für die bahnbrechenden Entdeckungen, die sie rund um Stickstoffmonoxid gemacht hatten, mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Seitdem ist Stickstoffmonoxid viel stärker in den Fokus der Wissenschaft gerückt, heute gibt es 160000 Veröffentlichungen, die sich mit sämtlichen Aspekten von Gesundheit und Krankheit im Zusammenhang mit Stickstoffmonoxiden befassen.
Was also ist Stickstoffmonoxid? Stickstoffmonoxid ist ein kleines Molekül, das sich aus Sauerstoff und Stickstoff zusammensetzt und als farbloses Gas problemlos die Zellmembranen passiert. (Nicht zu verwechseln mit Distickstoffoxid, dem sogenannten Lachgas, das unter anderem von Zahnärzten eingesetzt wird.) Stickstoffmonoxid mag zu den freien Radikalen gehören, bewirkt aber im menschlichen Körper viel Gutes:
Es hilft, die Blutgefäße zu entspannen und den Blutdruck zu normalisieren. 32
Es spielt eine zentrale Rolle beim Eindämmen von Infektionen. 33
Es verringert die Thrombozytenaggregation, also die Neigung des Bluts, Gerinnsel zu bilden, wodurch das Risiko sinkt, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden. 34
Es fördert die Bildung neuer Blutgefäße – ein Prozess, der als Angiogenese bezeichnet wird. 35
Es hilft, erektile Dysfunktion zu vermeiden. 36