Page 103 - EMF–Elektromagnetische Felder
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formuliert werden sollen, dass sich die Temperatur überhaupt nicht verändert, schließlich spricht man bei einem Anstieg der Temperatur um einen Grad gewöhnlich von Fieber.
Allerdings ist der Temperaturanstieg nicht der größte Schaden, den die Strahlung anrichtet, denn diese Ehre gebührt dem oxidativen Schaden durch Handystrahlung. Er ähnelt dem Unheil, das ionisierende Strahlung wie beispielsweise Röntgenstrahlung herbeiführt.
Es sind fast 50 Jahre vergangen, seit die amerikanische Regierung erstmals Dokumente veröffentlichte, in denen die Existenz schädlicher Folgen von EMF-Belastung eingeräumt wurde. Dazu zählen der Bericht des U.S. Naval Medical Research Institute von 1971 2 und der 10 Jahre später veröffentlichte Folgebericht der Weltraumbehörde National Aeronautics and Space Administration (NASA). 3
Was die Wissenschaftler seit diesen ersten Berichten an Beweisen für die gesundheitlichen Risiken von EMF gefunden haben, wurde im BioInitiative Report zusammengefasst, den die BioInitiative Working Group 2012 veröffentlichte. Die BioInitiative Working Group ist ein Kollektiv von 29 Autoren aus zehn Nationen. 2017 veröffentlichte die Gruppe eine aktualisierte Fassung, einen 650 Seiten dicken Bericht, der 1800 neue Studien enthält. Wenn Sie sich dafür interessieren, können Sie den Report auf bioinitiative.org herunterladen. Eine noch umfassendere Sammlung von Studien zum Thema elektromagnetische Felder finden Sie im EMF-Portal (www.emf-portal.org/de). Dort sind über 30000 Studien mit knapp 6500 Zusammenfassungen aufgeführt, und Sie können sich ansehen, was in den vergangenen 30 Tagen zu dem Thema publiziert wurde.
Steht Ihnen nicht der Sinn danach, sich durch Hunderte und Aberhunderte Seiten Forschungsergebnisse zu kämpfen, möchte ich Sie an Dr. Martin Pall verweisen, der eine Zusammenfassung der besten Literatur aus diesem Bereich erstellt hat. 4 In Anhang B finden Sie zudem eine Liste der Studien, die Pall zusammengetragen hat. Möglicherweise sind das die besten Ausgangspunkte, wenn man sich ernsthaft einen ersten Eindruck vom Stand der Forschung verschaffen will.
Diese unzähligen Studien sind wichtig, denn sie zeigen, dass die Belastung durch Handystrahlung mit vielen unterschiedlichen Krankheiten